Sportverein 1920 Mettlach e.V. Vereinsadresse: Josefstraße 2, 66693 Mettlach Gegründet: 1920 Vereinsfarben: blau-weiß Stadion: Rosenstadion (Stadion am Schwimmbad) Weiteres Stadion: Webseite: www.svmettlach.de |
Auf immerhin neun Spielzeiten im südwestdeutschen Oberhaus bringt es der Sportverein Mettlach aus dem Nordsaarland. Der Verein entstand ursprünglich im Jahr 1920 als Fußballabteilung des Turnvereins 1885 Mettlach und wurde im Zuge der „reinlichen Scheidung“ (Trennung von Turn- und Fußballvereinen) 1923 eigenständig. Die Blau-Weißen spielten in den 60er Jahren fünf Jahre in der damals drittklassigen Amateurliga Saarland, konnten aber nach zwei guten dritten Plätzen nur noch hintere Tabellenplätze belegen. Danach spielten sie in lokalen Amateurklassen und rutschten zwischenzeitlich bis in die B-Klasse hinunter.
In die Verbandsliga kehrten sie erst 1983 zurück, wo wie sich sofort im Vorderfeld etablieren konnten, aber mehrfach knapp am Oberligaaufstieg vorbeischrammten: Zwischen 1985 und 1988 landeten sie dreimal in vier Jahren auf dem zweiten Tabellenplatz, und bis 1993 beendeten sie die Verbandsligasaison nie schlechter als auf Rang sechs. In der Saison 1992/93 war es dann soweit: Mit 56:12 Punkten setzte sich der SVM souverän durch und stand erstmals in der Oberliga Südwest.
Hier konnten die Mettlacher sich trotz niedriger Etats – der Verein war nie von einem Großsponsor abhängig – etablieren. Der 15. Platz im Aufstiegsjahr bedeutete den sicheren Klassenerhalt, weil aufgrund der Regionalligaeinführung nur ein Team absteigen mußte (das waren die Amateure des FC 08 Homburg). Danach folgten die drei besten Spielzeiten der Mettlacher Vereinsgeschichte, denn das blau-weiße Team konnte sich mit den Plätzen 4, 5 und 3 in der Spitzengruppe der Liga festsetzen. Für die Regionalliga reichte es sportlich also nicht ganz, aber für diese Spielklasse hätte man in Mettlach vermutlich auch weder finanziell noch organisatorisch die notwendigen Voraussetzungen gehabt. Nach dem dritten Platz in der Saison 1996/97 jedoch rutschte das Team ab, wurde 1998 Zwölfter und stieg im Jahr darauf als abgeschlagener Tabellenletzter ab.
In Mettlach verbuchte man das als Betriebsunfall, und nach einer souveränen Verbandsligasaison mit 27 Siegen aus 34 Spielen und 109 Saisontoren war man wieder zurück in der Oberliga. Dieses Mal reichte es jedoch nur noch zu zwei Spielzeiten, die das Team im Abstiegskampf verbrachte, auch weil die Oberliga für den Verein nicht mehr sinnvoll zu finanzieren war. Seit 2002 spielen die Blau-Weißen nun in der Verbandsliga bzw. Saarlandliga und konzentrieren sich auf ihre traditionell gute Jugendarbeit, mit Ausnahme der Saison 2008/09, die man in der Oberliga verbrachte, weil im Jahr zuvor der erreichte zweite Tabellenplatz für den Aufstieg genügte (aufgrund der Einführung der Regionalliga waren Oberligaplätze freigeworden). Ebenfalls Platz 2 belegten die Mettlacher in der Saison 2015/16, scheiterten dann aber in der Qualifikationsrunde am SV Morlautern.
Dreimal gewannen die Mettlacher den Saarlandpokal: 1984 als Verbandsligist im Elfmeterschießen gegen den Oberligisten ASC Dudweiler, 1993 gegen den SV Ludweiler und 1995 gegen Borussia Neunkirchen. Jeder Pokalsieg bedeutete den Einzug in den DFB-Pokal, wo man allerdings nie einen Sieg erreichte und 1984 gegen die SpVgg Bayreuth unterlag (0:7), 1993/94 gegen Bundesligist SG Wattenscheid (0:2) und 1995/96 gegen Zweitligist Hertha BSC (0:4) den Kürzeren zog. Für das Wattenscheid-Spiel war man ins Dillinger Parkstadion umgezogen; das Hertha-Spiel hingegen trug man auf dem heimischen Sportplatz am Schwimmbad aus. Letzter Pokalhöhepunkt für die Mettlacher war das Saarlandpokal-Halbfinale 2014, in dem der Saarlandligist gegen die drei Klassen höher angesiedelte SV Elversberg erst nach Elfmeterschießen verlor.