Fußball-Club Blau-Weiß Karbach e.V. Vereinsadresse: Rhein-Mosel-Straße 46, 56281 Emmelshausen Gegründet: 1920 Vereinsfarben: blau-weiß Stadion: Sportplatz auf dem Quintinsberg Weiteres Stadion: Webseite: www.fc-karbach.de |
Zwischen dem Koblenzer Raum, Rheinessen mit Bingen und Waldalgesheim und den Vereinen des Nahetals (Kirn, Idar-Oberstein) gab es auf der Landkarte der Oberliga Südwest ein großes Gebiet, aus dem keine Mannschaft in die Oberliga vorgedrungen war. Am nächsten dran war der TuS Jahn Argenthal, der aber 2002 in einer Aufstiegsrunde an den FCS-Amateuren knapp gescheitert war. 2015 war die Durststrecke beendet, denn mit dem FC Blau-Weiß Karbach aus einem Gemeindeteil der Verbandsgemeinde Emmelshausen gehörte erstmals ein Verein aus dem Hunsrück dem Südwest-Oberhaus an.
Der FC wurde 1920 im Umfeld der katholischen Sportbewegung gegründet und trat daher zunächst auch in den DJK-Klassen an. Spielort war schon damals der Quintinsberg westlich des Ortes, wo eine Wiese bespielbar gemacht wurde. Nach dem Krieg wurde der Verein reaktiviert, und mit dem 1951 geglückten Aufstieg in die A-Klasse war der bis dato größte Erfolg der Vereinsgeschichte erreicht. In dieser Liga, die in den 50er Jahren noch die fünfthöchste deutsche Spielklasse war, hielten sich die Blau-Weißen zwanzig Jahre, bis zum Abstieg 1972. In der Folge ging es für den Verein hinunter bis in die C-Klasse. In dieser Zeit setzte es wegen tätlicher Auseinandersetzungen zwischen Zuschauern, Spielern und Schiedsrichter sogar eine Platzsperre.
Nach dem geglückten Wiederaufstieg in die B-Klasse pendelte der Verein die folgenden 20 Jahre zwischen der Bezirksliga und der B-Klasse. Von 1992 bis 2001 war man Teil einer Spielgemeinschaft mit der SG Ehrbachtal/Ney. Der schließlich in die Oberliga führende Aufschwung der Hunsrücker begann 2006 mit dem Aufstieg in die A-Klasse, dem jeweils im Folgejahr der Sprung in die nächsthöhere Klasse (Bezirksliga, Rheinlandliga) folgte. Nach einigen Jahren im Mittelfeld gelang dann in der Saison 2014/15 die Meisterschaft in der Rheinlandliga, knapp vor dem SV Mehring, mit dem man sich die gesamte Saison über ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert hatte.
In der Oberliga konnte sich der FC sofort etablieren und bald andeuten, daß im Hunsrück die Oberliga noch nicht als Endstation betrachtet wird. In der Debüt-Saison gingen die Blau-Weißen als Tabellendritter durchs Ziel und konnten dabei überdurchschnittliche 413 Zuschauer pro Spiel auf den Quintinsberg locken. In ihre zweite Oberliga-Spielzeit starteten sie daher als klarer Mitfavorit im Kampf um den Aufstieg und lagen auch Mitte Oktober als Tabellenführer klar auf Regionalliga-Kurs. Als dann jedoch Vereinsverantwortliche durchblicken ließen, daß man sich wohl nicht um eine Regionalliga-Lizenz bewerben würde, geriet der Karbacher Motor etwas ins Stocken, und die Blau-Weißen mußten den TSV Schott Mainz ziehen lassen. Am Saisonende kam schließlich ein sechster Platz heraus. Ihre dritte Oberliga-Saison, in der ein eventueller Regionalliga-Aufstieg durch die aus der Regionalliga abgestiegenen FC Homburg, FK Pirmasens und Eintracht Trier für die Karbacher ohnehin illusorisch gewesen wäre, beendeten die Blau-Weißen dann auf Rang 10.