FC 08 Homburg


Fußball-Club 08 Homburg - Saar e.V.

Vereinsadresse:  Untere Allee 42, 66424 Homburg (Saar)
Gegründet:  1908
Vereinsfarben:  grün-weiß
Stadion:  Waldstadion
Weiteres Stadion: 

Webseite:  www.fc08homburg.de
     


Saisonübersicht

Vereinshistorie

Unter den Vereinen, die das Saarland im Profifußball, speziell in der 1. und 2. Bundesliga, vertraten, war der FC 08 Homburg so etwas wie der Spätstarter. Zwar zählten die Grün-Weißen schon bald nach dem Krieg zum Kreis der Mannschaften in der höchsten saarländischen Liga, aber während der 1. FC Saarbrücken und Borussia Neunkirchen schon in den 50er Jahren zu den Spitzenteams zählten, kam der FCH erst in den späten 60ern hinzu. In die Oberliga Südwest 1945-63 haben es die Homburger hingegen nie geschafft.

Der 1908 gegründete Fußball-Club Homburg benannte sich 1913 in Fußballverein Homburg Pfalz e.V. um, mußte dann 1937 im Zuge der Gleichschaltung unter den Nationalsozialisten mit den beiden anderen Homburger Sportvereinen SC Union und TV zum VfL Homburg fusionieren. Die Wiedergründung nach dem Krieg erfolgte zunächst als SV Homburg; erst 1958 erhielt der Verein wieder seinen traditionellen Namen. Zwischen 1947 und 1957 sowie von 1960 bis 1966 waren die Homburger in der Amateurliga Saar anzutreffen, auf dem dritten Level der Ligenpyramide, unter den beiden Oberligen.

1957-60 spielten sie in der 2. Oberliga Südwest und hätten 1959 als Tabellendritter beinahe sogar den Aufstieg in die Oberliga geschafft, aber der VfR Kaiserslautern und der Ludwigshafener SC waren im Endklassement um vier bzw. drei Punkte besser. Nach dem Abstieg 1960 war dann auch die Regionalliga zunächst kein Thema. Der Sprung in die Zweitklassigkeit gelang erst zur Saison 1966/67. Es begann eine dreißigjährige Erfolgsgeschichte. In der Regionalliga konnten sich die Grün-Weißen sofort etablieren und wanderten von Saison zu Saison weiter in Richtung Spitzengruppe. Rechtzeitig in der Saison 1973/74 wurden sie Dritter und waren somit für die zweite Bundesliga qualifiziert; die ersten vier Plätze der Regionalliga waren in diesem Jahr fest in saarländischer Hand: Neunkirchen, Saarbrücken, Homburg und Völklingen. Dies sollten auch die einzigen vier Vereine aus dem Saarland bleiben, die jemals in der 2. Bundesliga antraten.

Die Homburger hielten hier nicht nur mit, sondern setzten sich ab der zweiten Saison in der Spitzengruppe fest, wurden mehrfach Dritter oder Vierter und schrammten einige Male nur knapp an den Relegationsspielen gegen den Nord-Zweiten vorbei (1976 fehlten drei Punkte auf den 1. FC Nürnberg). Aufgrund zweier Plazierungen im hinteren Mittelfeld 1980 und 1981 hatten die Saarländer dann aber nicht genügend Punkte angesammelt, um sich für die eingleisige zweite Liga zu qualifizieren; diese startete ohne saarländische Beteiligung, da auch der 1. FC Saarbrücken in die Oberliga hinunter mußte (und Neunkirchen und Völklingen schon vorher die Segel gestrichen hatten). Zwar konnten sich die Homburger in einer stark besetzten Oberligasaison als Tabellenerster durchsetzen, aber in der Aufstiegsrunde scheiterten sie am FSV Frankfurt und am FC Augsburg.

Nach einem dritten Platz in der Folgesaison, in der sie dem 1. FC Saarbrücken den Vortritt lassen mußten, dem der Aufstieg gelang, folgten die Homburger ein Jahr später (in der Aufstiegsrunde hatten sie sich mit 11:1 Punkten gegen Bürstadt, den Freiburger FC und 1860 München durchgesetzt) und nahmen nebenbei noch die Deutsche Amateurmeisterschaft mit. Unter dem Vorsitzenden und Mäzen Udo Geitlinger und dem Präsidenten Manfred Ommer begann die erfolgreichste Phase der Vereinsgeschichte, mit zwei Aufstiegen in die erste Liga, wo der Verein dann zwar deutlich an seine Grenzen stieß, sich aber immerhin einmal, über eine siegreiche Relegation gegen den FC St. Pauli, in der Liga halten konnte.

Von den Bundesligaspielzeiten ist vor allem der heute kaum noch nachvollziehbare Skandal um die Kondom-Trikotwerbung der Firma London in Erinnerung, als die Trikotaufschriften geschwärzt werden mußten, weil der DFB mit Punktabzug gedroht hatte. Außerdem bleibt die Bundesliga-Geschichte des FCH mit dem sogenannten Ommer-Modell verbunden, mit dem der windige Vereinspräsident Spieler über einen Fonds an verschiedene Vereine verlieh und so Spieler wie Andrej Buncol, Jimmy Hartwig oder Tom Dooley ins Saarland lockte. Auch auf der Trainerbank wirkten echte Originale wie Uwe Klimaschewski („Nur in Homburg darf ich bei Rot über die Ampel fahren“), der auch mal einen Platzwart an den Torpfosten fesseln und mit Bällen beschießen ließ und durch den der FC Homburg die Bundesliga auch noch Jahre nach dem endgültigen Abstieg mit beeindruckenden Anekdoten versorgen konnte.

Nach einigen weiteren Jahren in der 2. Liga verabschiedeten sich die Homburger 1995 dauerhaft aus den Profiligen. In der Saison 1999/2000 waren sie nach einem Lizenzentzug wieder in der Oberliga angekommen, die nun die vierte Liga war. Grund war auch eine bei den Fans äußerst umstrittene Zusammenarbeit mit dem speziell in Homburger Fankreisen grundsätzlich unbeliebten 1. FCS, wodurch die besten Spieler aus Homburg in die Landeshauptstadt gewechselt waren. In der Oberliga blieben sie elf Jahre am Stück und belegten meistens Plätze im vorderen Tabellendrittel. Mit ausgeglichener Punktbilanz war die Saison 2003 die schlechteste: 12 Siege, 12 Unentschieden und 12 Niederlagen reichten für, genau, Platz 12. Ansonsten erzielte man stets einstellige Tabellenplätze.

2010 gelang nach einem Herzschlagfinale gegen den FK Pirmasens, der schließlich punktgleich, aber zwei Tore schlechter war, der Wiederaufstieg in die Regionalliga, in der man sich zunächst nicht halten konnte. Dem Abstieg folgte jedoch erneut Platz 1 in der Oberliga, dieses Mal mit gehörigem Vorsprung auf den SVN Zweibrücken, und seitdem spielen die Grün-Weißen wieder in der Regionalliga und konnten sich 2014/15 sogar erstmals seit vielen Jahren wieder um den Status als bestplazierte saarländische Mannschaft bemühen, nachdem Saarbrücken und Elversberg aus der Dritten Liga abgestiegen waren. Das gelang zwar nicht, aber auch 2015/16 spielt wieder kein saarländischer Verein in einer höheren Liga als der FCH. Saarländische Titel sammelt man aber aktuell auch wieder in Homburg: 2014 und 2016 gelangen jeweils durch Endspielsiege über die SV Elversberg der insgesamt fünfte und sechste Erfolg in diesem Wettbewerb. Auch in der Saison dazwischen standen diese beiden Vereine im Finale; hier revanchierten sich die Elversberger durch einen 2:1-Sieg nach Verlängerung.

2017 belegten die Homburger in der Regionalliga mit 41 Punkten den 15. Platz, was aufgrund von sechs Absteigern nicht zum Klassenerhalt reichte. Somit starteten die Grün-Weißen nach fünf Jahren wieder in der Oberliga und schafften hier, finanziell durchaus gut ausgestattet, mit einem überdurchschnittlich stark besetzten Kader die direkte Rückkehr in die Regionalliga. Die Oberliga beherrschte der FC dabei nach Belieben und gewann die ersten 24 Saisonspiele, ehe er - ausgerechnet beim späteren Tabellenletzten FV Eppelborn - im 25. Spiel die ersten Punkte abgab (1:1). Am Ende standen deutliche Zahlen, die zeigen, wie überlegen die Homburger durch diese Oberliga-Saison marschierten: 31 Siege aus 36 Spielen, 96 Punkte, 112:20 Tore und 17 Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten FK Pirmasens.