1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. Vereinsadresse: Stadionstraße 11, 67663 Kaiserslautern Gegründet: 1900 Vereinsfarben: rot-weiß Stadion: Fritz-Walter-Stadion Betzenberg Weiteres Stadion: Webseite: www.fck.de |
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Kaum irgendwo sonst in Deutschland, vielleicht noch in Mönchengladbach, ist die Verbundenheit von Fußballverein und Stadt so eng wie im pfälzischen Kaiserslautern, wo Kreisverkehre „11 Freunde“ heißen, das über der Innenstadt thronende Stadion das auch weithin sichtbare Wahrzeichen ist und bei einem Abstieg des Fußballvereins angeblich gleich die gesamte Region stirbt. Die Grundlage für diese immense Bedeutung des Vereins im Stadtleben wurde in der Oberligazeit des 1. FCK gelegt, in den Jahren 1945 bis 1963.
Vor dem Krieg spielte der 1900 als Fusion aus FC Germania 1896 und Fußballgesellschaft 1899 gegründete Verein, der seit 1932 „1. FC“ heißt, trotz einiger Gauligajahre nicht die ganz herausragende Rolle; die große Zeit des Vereins begann erst 1946. Schon ihr allererstes Oberligaspiel am 13. Januar 1946 gewann die Mannschaft mit 10:0 gegen Phönix Ludwigshafen. In der Oberliga Südwest waren die „Roten Teufel“ um die große Identifikationsfigur Fritz Walter das beherrschende Team (und der Zuschauermagnet, insbesondere auswärts), gewannen elf der achtzehn Titel (davon zehn in den elf Jahren zwischen 1947 und 1957, unterbrochen nur 1952 durch den in diesem Jahr aus dem französischen Ligensystem zurückgekehrten 1. FC Saarbrücken) und waren dementsprechend ein Dauergast in der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft. In den achtzehn Jahren der Oberliga verloren die Lauterer insgesamt nur 75 Spiele, gewannen aber vor allem in den frühen Jahren in schöner Regelmäßigkeit zweistellig (allein 1948/49 mit 14:0 gegen Eintracht Trier, 16:1 gegen Weisenau, 12:0 gegen Oppau, 13:0 gegen Gonsenheim und 10:1 beim VfL Neustadt; eine Saison später – unter anderem – 18:0 gegen den FSV Kürenz).
Grundlage der Erfolge des FCK waren zum einen die finanziellen Zuwendungen der örtlichen Unternehmen Pfaff (Nähmaschinen) und die Kammgarnspinnerei (Textil), zum anderem die Spieler, die auch das Gerüst der Weltmeister-Elf von 1954 stellten: Fritz Walter, Otmar Walter, Werner Liebrich, Horst Eckel und Werner Kohlmeyer. Fünfmal stand die Elf um den ebenso charismatischen wie sympathischen Fritz Walter im Endspiel um die „Deutsche“, zweimal errangen sie den Titel: 1951 mit 2:1 gegen Preußen Münsters „Hunderttausend-Mark-Sturm“ um Felix „Fiffi“ Gerritzen durch zwei Fritz-Walter-Tore (vor 107.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion) und 1953 mit 4:1 gegen den VfB Stuttgart, ebenfalls in Berlin.
1954, kurz vor der WM in der Schweiz also, setzte es im Finale der Deutschen Meisterschaft aber auch eine sehr deftige 1:5-Niederlage gegen Hannover 96. Der Spiegel schrieb daraufhin einen Artikel über „ein paar überalterte, von Hannover abgestrafte Trottel aus Kaiserslautern“, was im nachhinein betrachtet vielleicht nicht ganz den Kern der Sache traf… Auch das Endspiel 1955 ging verloren, mit 3:4 gegen Rot-Weiss Essen und dessen Rechtsaußen Helmut Rahn. Gegen Ende der 50er Jahre schwanden die Kräfte etwas und die WM-Helden beendeten ihre Karrieren; in der ersten Saison nach Fritz Walters Karriereende wurde der FCK nur Fünfter.
Der pfälzische Erzrivale FK Pirmasens gewann nun die Oberhand, während die Lauterer nur noch zwischen Platz 2 und Platz 5 landeten und auch zuvor undenkbare Niederlagen einstecken mußten (0:5 gegen TuRa Ludwigshafen am 15.09.1957). Rechtzeitig vor der Bundesliga-Gründung war der FCK dann aber wieder zur Stelle und belegte in der Abschlußsaison 1962/63 den ersten Platz. Die Bundesliga-Qualifikation, die noch einige Jahre zuvor überhaupt nicht zur Disposition gestanden hätte, war somit gesichert.
In der Bundesliga schlossen sich dann für den FCK 33 durchgehende Erstligajahre an, ehe 1996 der Abstieg hingenommen werden mußte. Die tränenreichen Bilder nach dem 1:1 gegen Bayer Leverkusen im letzten Saisonspiel sollten bekannt sein. Ebenso die Geschichte um Otto Rehhagel, den Wiederaufstieg und die Sensationsmeisterschaft. Anschließend mußten die Pfälzer noch zwei weitere Bundesliga-Abstiege hinnehmen (2006 und 2012); eine ganze Region litt mit dem FCK, der noch einmal knapp in der Aufstiegs-Relegation scheiterte und dann 2018 sogar in die Dritte Liga abstieg.