Südwest Ludwigshafen


Sportverein Südwest 1882 Ludwigshafen e.V.

Vereinsadresse:  Mundenheimer Straße 101, 67061 Ludwigshafen
Gegründet:  1964
Vereinsfarben:  blau-weiß
Stadion:  Südweststadion
Weiteres Stadion:  Südwestplatz (Phönix-Stadion)

Webseite:  www.sv-suedwest-1882.de
     


Saisonübersicht

Vereinshistorie

Der Sportverein Südwest 1882 Ludwigshafen hat das Ziel, das bei seiner Gründung verfolgt worden war, nie erreicht. Nachdem 1963 die Bundesliga ohne Mitwirkung eines Ludwigshafener Clubs gestartet war, wurde es immer deutlicher, daß die Zersplitterung der städtischen Fußball-Landschaft nicht zukunftsfähig war. Noch in der Saison 1960/61 hatte Ludwigshafen das Kunststück fertiggebracht, gleich vier Erstligavereine zu stellen: Phönix, TuRa, LSC und den BSC Oppau. Für die Bundesliga war aber keiner der Vier auch nur ansatzweise in Frage gekommen.

So blieb dem Quartett 1963 nur die zweitklassige Regionalliga, in dem es Mittelfeldplätze zwischen Platz 9 und Platz 16 belegte. Eine Regionalligameisterschaft, die zumindest die Eintrittskarte für die Aufstiegsrunde gewesen wäre, war bei keinem der Vier in Sicht. Daher beschlossen der traditionsreiche FC 03 Phönix, in dem auch der zweite wichtige Vorkriegsverein FC Pfalz aufgegangen war, und der erst 1938 durch Fusion entstandene TuRa einen Zusammenschluß. Zum 1. Juli 1964 fusionierten die beiden Vereine und bildeten den SV 1882 Südwest Ludwigshafen. Die Jahreszahl 1882 hatte TuRa mitgebracht, dessen ältester Bestandteil TV Hemshof in ebendiesem Jahr gegründet worden war.

Das Ziel der Vereinigung war klar: Bildung eines Großstadtvereins und Aufstieg in die Bundesliga. Die Infrastruktur war ja eigentlich vorhanden: Die Stadtbevölkerung war sehr fußballbegeistert, das mehr als 80.000 Zuschauer fassende Südweststadion war bundesligatauglich. Im Gegensatz allerdings zum SV Südwest, denn der Fusionsverein mußte gegen den Widerstand zahlreicher Vereinsmitglieder aus Phönix und TuRa ankämpfen, die diese Fusion nicht wollten; eine Liebesheirat war es jedenfalls nicht, und bei den Derbys zu Oberligazeiten war es immer hoch hergegangen. Vielleicht mußte der SV Südwest deshalb die hochgesteckten Ziele verfehlen. „Böse Zungen behaupten heute, der treffende Name für das künstliche Gebilde wäre TuNix Ludwigshafen gewesen“ schreibt Günter Rohrbacher-List in Werner Skrentnys Standardwerk zur Oberliga Südwest.

In seiner Premierensaison belegte der SV Südwest den fünften Platz in der Regionalliga, es folgen Jahre im Mittelfeld der Tabelle. In wirklich greifbare Nähe des Bundesliga-Aufstiegs kamen die Blau-Weißen eigentlich nur in der Saison 1970/71, als sie den dritten Platz belegten und nur einen einzigen Punkt hinter Borussia Neunkirchen und dem FK Pirmasens lagen. Da sie in den folgenden drei Spielzeiten nur Mittelfeldplätze belegten, klappte es nicht einmal mit der Qualifikation für die neu gegründete 2. Bundesliga Süd. In der Amateurliga Südwest spielte der SV Südwest zwar in der Spitzengruppe mit, aber mehr als Rang 3 sprang nicht heraus.

Immerhin gelang die Qualifikation für die neue Oberliga Südwest, wo die Blau-Weißen von allen Gründungsmitgliedern am längsten verweilen konnten: Bis 1996 gehörten sie achtzehn Jahre lang dem Südwest-Oberhaus an. In der gesamten Zeit gerieten sie selten in den Abstiegskampf, konnten aber auch nicht oft an der Spitze mitmischen: Die Südwest-Meisterschaft gelang ihnen nie, und nur zweimal, 1980/81 und 1991/92 standen sie am Ende der Saison auf Platz 2. 1981 hätte ihnen auch der erste Platz nichts geholfen, denn aufgrund der Reduzierung der 2. Bundesliga auf eine eingleisige Liga gab es keine Aufsteiger aus der Oberliga. 1992 war der FSV Salmrohr am Saisonende weit enteilt und scheiterte dann doch in der Aufstiegsrunde.

Als es dann 1994 um die Qualifikation zur Regionalliga ging, steckte Südwest schon im Tabellenkeller, und nach einem kurzen Aufbäumen 1995 (Platz 6) stand am Ende der Saison 1995/96 der erste Abstieg der Vereinsgeschichte. Eine Rückkehr in die Oberliga gab es nicht, stattdessen wieder eine lange Zeit in derselben Liga, dieses Mal in der Verbandsliga, wo sie seit 1997 mit Ausnahme einer Landesligasaison spielten. 2014 stiegen sie dann zum zweiten Mal in die Landesliga ab, und im Folgejahr ging es noch eine weitere Liga nach unten. Die Bezirksliga, auf dem achten Level, ist nun die niedrigste Spielklasse, in der der einst stolze SV Südwest antreten muß. Das allerdings schon längst nicht mehr im großen Südweststadion, sondern nebenan auf dem ehemaligen Phönix-Platz an der Mundenheimer Straße, der heute Südwest-Platz heißt, immer noch wunderbar nostalgischen Flair versprüht und auch eine ansehnliche Zahl an Zuschauern anzulocken wußte, zumindest, solange es noch zum Derby gegen den LSC kam.