Fußballsportverein Salmrohr 1921 e.V. Vereinsadresse: Zum Burgberg 4, 54528 Salmtal Gegründet: 1921 Vereinsfarben: rot-schwarz Stadion: Salmtalstadion Weiteres Stadion: Webseite: www.fsvsalmrohr.de |
Der FSV Salmrohr ist überregional vor allem deshalb bekannt, weil er 1986 völlig überraschend den Aufstieg in die 2. Bundesliga erreichte. Auch wenn das Gastspiel der Kicker aus dem 1000-Einwohner-Dörfchen bei Trier ein einmaliges Gastspiel blieb und der FSV als Tabellenletzter sofort wieder in die Oberliga abstieg, hatte man sich doch überregional einen Namen gemacht – obwohl man häufig nur als Symbol mißbraucht wurde für die angebliche Provinzialität und Unattraktivität der Zweiten Liga, ähnlich wie zum Beispiel auch der KSV Baunatal und vor allem der SV Meppen. Unabhängig von dieser allzu oberflächlichen Sicht auf die Dinge ist Salmrohr ein Dauergast in der Oberliga; seit 1978 hat der Verein 23 Jahre in dieser Spielklasse verbracht und belegt derzeit den dritten Platz der ewigen Tabelle.
Der 1921 gegründete Verein spielte lange Zeit nur unterklassig und startete nach dem Krieg zunächst als SV Salmrohr und als FC Salmrohr, ehe er 1957 in FSV Salmrohr/Dörbach umbenannt wurde. Eine neue Ära begann 1971, als der in Salmrohr geborene Bauunternehmer und CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Rauen Vereinspräsident wurde und auch als Spieler aktiv war. 1972 stieg der FSV in die Bezirksliga auf, fünf Jahre später dann in die Verbandsliga Rheinland. Als Vizemeister dieser Liga war der Verein zur rechten Zeit oben angekommen, denn dieser Platz berechtigte zur Teilnahme an der neuen Oberliga Südwest, in der sich der FSV sofort etablieren konnte. Von 1978 bis 2004 spielten die Salmrohrer nun in der Oberliga – oder höher; neben dem Ausflug in die 2. Bundesliga konnten die (zumeist nicht übermäßig zahlreichen) Zuschauer im Salmtalstadion auch sieben Jahre Regionalligafußball erleben.
Der Abstieg aus der Oberliga Südwest 2004 kam überraschend, hatte der FSV doch seit der Oberliga-Gründung 1978 stets einen einstelligen Tabellenplatz belegt. Zweimal reichte es zur Meisterschaft (1985 und 1992), beide Male allerdings scheiterten die Rot-Schwarzen in der Aufstiegsrunde zur 2. Liga. 1985 mußte man Bayreuth und Aschaffenburg knapp den Vortritt lassen, 1992 war man gegen einen Wuppertaler SV chancenlos, der die Qualifikationsrunde ohne Punktverlust abschloß. 1986, als der Zweitligaaufstieg klargemacht werden konnte, war der FSV nur Tabellenzweiter geworden, profitierte aber davon, daß Meister Wormatia Worms vom DFB keine Lizenz für die Aufstiegsrunde bekommen hatte.
Der Aufstieg (gegen Kickers Offenbach und 1860 München) für die Mannschaft um den ehemaligen Bundesliga- und Nationalspieler Klaus Toppmöller war eine Sensation. Dennoch kamen, trotz attraktiver Gegner wie Rot-Weiss Essen, Arminia Bielefeld oder FC St. Pauli zu den Heimspielen im Schnitt nur 1.903 Zuschauer, die allerdings einiges geboten bekamen, zum Beispiel ein 5:5 gegen den späteren Bundesliga-Aufsteiger Hannover 96. Andererseits setzte es auswärts beim SV Darmstadt 98 eine 0:8-Niederlage für die Halbprofis, von denen überhaupt nur vier Spieler Zweitligaerfahrung aufweisen konnten. 1990 konnte Salmrohr durch ein 2:0 im Endspiel gegen den Rheydter SV die Deutsche Amateurmeisterschaft gewinnen. Die Siege im Rheinlandpokal 1993 und 1995 und die Qualifikation für die neugeschaffene Regionalliga waren weitere Vereinserfolge in den 90er Jahren. In die Regionalliga kam die Salmrohrer allerdings denkbar knapp, denn in der Endtabelle stand der FSV nur zwei Tore vor der punktgleichen TSG Pfeddersheim.
In der Regionalliga starteten die Salmrohrer dann aber zunächst durch und wurden auf Anhieb Dritter. 1998 entkam man dem Abstieg nur äußerst knapp – und dank eines 3:2-Auswärtssieges beim Lokalrivalen Eintracht Trier. Zwei Jahre später ging es dann aber doch zurück in die Oberliga, nachdem Mäzen Peter Rauen 1999 zurückgetreten war, und nach dem Abstieg in die Rheinlandliga 2004 dauerte es einige Jahre, bis sich der FSV wieder in der Oberliga etablieren konnte. Zwar gelang 2006 der Wiederaufstieg (als Tabellenzweiter hinter der nicht aufstiegsberechtigten SG Roßbach/Verscheid, der aber mit Platz 15 und dem direkten Abstieg nur ein kurzes Gastspiel mit sich brachte. Auch hier hatten es die Salmrohrer wieder spannend gemacht und waren, punktgleich mit dem TuS Mechtersheim, nur aufgrund des um ein Tor schlechteren Torverhältnisses abgestiegen.
Erst nach dem souveränen Aufstieg 2011 (18 Punkte Vorsprung auf den SV Mehring) konnte sich Salmrohr wieder in der Spitzengruppe der Oberliga festsetzen und wurde zweimal Zweiter (2013 hinter dem SVN Zweibrücken und 2014 hinter Pirmasens). Ob 2014 jedoch selbst eine Oberliga-Meisterschaft zum Aufstieg gereicht hätte, ist fraglich, denn der Verein war finanziell ins Schlingern geraten und hatte im April 2014 einen Insolvenzantrag gestellt. Nach einem außergerichtlichen Vergleich konnte der Antrag allerdings kurze Zeit später wieder zurückgezogen werden. Zum Vorderfeld der Oberliga zählte der Verein daraufhin aber nicht mehr; nach Spielzeiten im Mittelfeld konnte in der Saison 2016/17 die Klasse nur gehalten werden, weil der SC Hauenstein sich in die Verbandsliga zurückzog und der 15. Platz der Salmrohrer somit nicht den Abstieg bedeutete. Der folgte dann aber schon ein Jahr später, denn 2017/18 belegte der FSV nur den 17. Platz. Finanziell schwer angeschlagen versucht man in Salmrohr nun, sich in der Rheinlandliga zu halten und den Verein dort wieder zu stabilisieren.